23.06.2023. Vor zahlreichen Gästen wurde gestern in der Staatsbibliothek zu Berlin die Ausstellung „Vuk und die Deutschen – Brückenbauer zwischen den Kulturen“ offiziell eröffnet, mit der die Botschaft der Republik Serbien an den 200. Jahrestag des Aufenthalts von Vuk Stefanović Karadžić in Deutschland erinnert. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit der Botschaft mit der Staatsbibliothek zu Berlin, der Vuk-Stiftung und dem Vuk- und Dositej-Museum in Belgrad realisiert.
Bei der offiziellen Eröffnung wandten sich Botschafterin Dr. Snežana Janković, Reinhard Altenhöner, Ständiger Vertreter des Generaldirektors der Staatsbibliothek zu Berlin, Olaf Hamann, Leiter der Osteuropa-Abteilung der Staatsbibliothek, Prof. Dr. Boško Suvajdžić, Vorstandsvorsitzender der Vuk-Stiftung, und Prof. Mina Djurić, Autorin der Ausstellung und Professorin am Lehrstuhl für serbische Literatur mit südslawischen Literaturen der Philologischen Fakultät der Universität Belgrad an das Publikum.
Botschafterin Snežana Janković begrüßte die Gäste zur Eröffnungsfeier der Ausstellung und wies darauf hin, dass diese Ausstellung ein Zeugnis der langen und fruchtbaren Kultur- und Bildungsbeziehungen zwischen Serbien und Deutschland sei, die in den Schlüsselfiguren unserer beiden Kulturen verkörpert seien. Die Ausstellung feiert auch mehrere bedeutende Jubiläen in den serbisch-deutschen bilateralen Beziehungen. Vor 140 Jahren wurden die ersten offiziellen Dokumente zwischen Serbien und Deutschland, der Handels- und Konsularvertrag, unterzeichnet. Vuk Stefanović Karadžić hielt sich vor zwei Jahrhunderten in Deutschland auf, wo er eine außergewöhnliche Zusammenarbeit mit bekannten Persönlichkeiten der deutschen Kultur pflegte, allen voran Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm. Unser Aufklärer und erster Bildungsminister Dositej Obradović studierte vor 240 Jahren auch an deutschen Universitäten. Botschafterin Janković betonte, dass die Ausstellung eine Art Zeugnis für den Reichtum, die Langlebigkeit und die Vitalität der Beziehungen zwischen Serbien und Deutschland darstelle, trotz der Herausforderungen, von denen sie oft begleitet werden. Zu den Aktivitäten der Botschaft in diesem Zusammenhang gehört auch unsere vor einigen Monaten umgesetzte Initiative, dass die Serbische Post, anlässlich der genannten Jubiläen Sonderausgaben von Briefmarken herausgibt. Abschließend wies Botschafterin Janković darauf hin, dass es sich nach der Bayerischen Staatsbibliothek, der Universität Hamburg, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg um die fünfte Präsentation der Ausstellung von „Vuk und die Deutschen“ in Deutschland handelt und dass es uns eine besondere Ehre ist, sie in der Staatsbibliothek zu Berlin zu organisieren, wo einige der von Vuk und Mina Karadžić erhaltenen Manuskripte aufbewahrt werden.
Reinhard Altenhöner, Ständiger Vertreter des Generaldirektors der Staatsbibliothek zu Berlin, zeigte sich zufrieden darüber, dass die Bibliothek Gastgeber dieser Ausstellung ist. Er verwies insbesondere auf Vuks Kontakte zu berühmten Zeitgenossen in Deutschland und betonte, wie wichtig diese für eine bessere Bekanntschaft und Verständigung zwischen den beiden Völkern seien.
Prof. Dr. Boško Suvajdžić sprach über die Entstehung der Ausstellung „Vuk und die Deutschen“ und darüber, wie Vuk von den damaligen nicht nur deutschen, sondern auch europäischen Größen gesehen wurde – den Deutschen: Johann Wolfgang von Goethe, Jacob und Wilhelm Grimm, dem Polen Adam Mickiewicz, dem Franzosen Claude Fauriel und anderen.
Prof. Dr. Mina Djurić hielt einen Vortrag mit dem Titel „Interkulturelle Begegnungen in Übersetzungen: Vuk und die Deutschen“, in dem sie über Vuks Begegnungen in Deutschland und Österreich und die Zusammenarbeit mit Johann Wolfgang von Goethe, den Brüdern Jacob und Wilhelm Grimm, Leopold Ranke und Jernej Kopitar, sowie über seine Herausgebertätigkeit, sprach.
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